Alle reden von Digitalisierung, aber ist digital alles?
Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. Die Digitalisierung erleichtert und beschleunigt vieles. Sie unterstützt uns bei der Arbeit und unterhält uns in der Freizeit. Aber sie fordert uns auch, hält uns auf Trab und zieht uns zeitweise zu sehr in ihren Bann. In solchen Situationen sind wir froh um analoge Alternativen – zum Beispiel gedruckte Medien.
Vielleicht geht es Ihnen wie mir und Sie sind vor 50 Jahren zur Welt gekommen. In einem kleinen Obwaldner Dorf aufgewachsen, verbrachte ich meine Jugendzeit in einer Welt, die noch sehr gut ohne Digitalisierung auskam. Freizeitaktivitäten spielten sich grösstenteils draussen ab. Wollte man sich nach der Schule treffen, hat man das während der Pause besprochen und dann gleich abgemacht.
Digitalisierung 1.0
Digitalisierung zu meiner Zeit war wohl, wenn am Samstagabend «Wetten dass …» über den Bildschirm flimmerte. Alle sassen dann gebannt vor dem Fernseher. Das Sandmännchen begleitete die Kinder in den Schlaf und die Streiche von Michel aus Lönneberga und andere Geschichten waren sehr beliebt. Vor- oder Rückwärtsspulen, um langweilige Werbespots zu überspringen oder eine Sendung nochmals anzusehen, war damals höchstens ein Traum. Niemals ausmalen konnte man sich aber, dass solche Filme einst unterwegs auf einem kleinen Gerät angeschaut werden können.
Wunsch nach analogen Auszeiten
Auch wenn uns der Fortschritt heute sehr viele Dinge ermöglicht, erinnere ich mich gerne an die vergangene Zeit zurück. Nicht, dass ich das Rad der Geschichte zurückdrehen wollte. Aber ich glaube, darin steckt eine Sehnsucht, die vermutlich viele Menschen auch spüren. Ein Wunsch, zu gewissen Zeiten all die Ansprüche und Zwänge, welche die Digitalisierung zweifellos ebenso hervorbringt, beiseitelegen zu können. Dann brauche ich kein Gerät in der Hand, um zu lesen. Die aktuelle Wochenendzeitung hole ich mir am Samstag am Kiosk, rolle sie zusammen, stecke sie in den Rucksack. Zu Hause blättere ich sie bei einer guten Tasse Kaffee durch und lese, was mich interessiert. Ein haptisches Erlebnis, das mir digitale Medien nicht vermitteln können.
Print steht für Qualität und Entspannung
Auch und gerade im Corporate-Publishing-Bereich lässt sich über die Haptik das gewisse Etwas transportieren. Die Stärke des Papiers, das Format und die Art der Bindung beeinflussen die haptische Qualität eines Mediums massgeblich – und folglich auch das Leseerlebnis. Darüber hinaus steht ein hochwertiges Printprodukt auch für die Wertschätzung der Adressatinnen und Adressaten. Das Unternehmen ist bereit, Geld und Ressourcen in die Gestaltung und Aufmachung zu investieren.
Ich verbinde das analoge Lesen auch mit Entspannung. Es sind vielleicht weniger die täglichen News, sondern die Hintergrundartikel im Fachmagazin oder die Storys in der Lieblingszeitschrift, die mich zum gedruckten Medium greifen lassen. Das findet statt, wenn ich mir bewusst Zeit dafür reserviere. Vor dem Lesen muss ich keinen Cookies zustimmen und es legt sich während der Lektüre keine aufpoppende Werbung über den Artikel. Der Lesefluss wird auch nicht von der nächsten Push-Meldung auf Whatsapp unterbrochen.
Printmedien im Unternehmen
Wenn Unternehmen in Printprodukten (ent)spannende Themen aufbereiten wollen, müssen sie von der Zielgruppe her denken: Für welche Inhalte sind Leserinnen und Leser bereit, auch ausserhalb der Geschäftszeiten in diesen Medien zu stöbern? Meist sind das Inhalte, die sich von den reinen Unternehmensthemen lösen. So funktionieren beispielsweise Reportagen, Bilderstrecken oder auch Interviews, die nicht in direktem Zusammenhang mit dem Daily Business stehen, hervorragend.
Und nun? Lang lebe Print? Für uns als Druckerei mit Webagentur ist es wichtig, die Vorteile der unterschiedlichen Medien aus Sicht unserer Kunden zu bewerten und optimal zu nutzen. Wir denken crossmedial: Printmedien stehen nie alleine, aber sie können in digitalen Zeiten eine angenehme, lesefreundliche und attraktiv gestaltete Abwechslung zu Website, Social Media & Co sein.
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