20. Januar 2021 – E-Commerce

Datenqualität als zukünftiger Erfolgsfaktor

 

In einem atemberaubenden Tempo lassen wir die analoge Welt hinter uns. Aus Digitalisierungsprojekten resultieren immer detailliertere Content-, Produkt- und Personendaten. Weltweit steigt das Datenvolumen in Unternehmen exponentiell. Seit 2018 hat sich das globale Aufkommen verdoppelt, und die Geschwindigkeit wird weiter zunehmen. Aber wie sieht es mit der Datenqualität in Unternehmen aus? Dazu 7 Fragen und 7 Antworten.

 

 

Warum ist die Datenqualität so immens wichtig?

Bedeutung und Verfügbarkeit von Informationen wachsen unaufhörlich. Die wichtigsten Treiber sind aktuell in erster Linie E-Commerce-Projekte. Ohne eine strukturierte Datenqualität ist ein professioneller Webshop nicht denkbar. Das ist aber nur ein Aspekt, denn alle Unternehmensprozesse hängen mit fortschreitender Digitalisierung von der Datenqualität ab. Es gilt die einfache Formel: schlechte Datenqualität = hohe Prozesskosten. Unternehmen, die ihre Datenqualität nicht im Griff haben, werden früher oder später negative Auswirkungen wie Kundenreklamationen, hohe Verwaltungskosten und eine nachlassende Produktivität zu spüren bekommen.

 

Was sind die Kriterien für eine gute Datenqualität?

Im Grundsatz geht es um Punkte wie Vollständigkeit, Eindeutigkeit, Aktualität, Korrektheit, Genauigkeit und Einheitlichkeit. – Die gemeinsame Klammer ist ein Regelwerk, eine durchgehende Struktur und ein zentraler Ansatz, um die Daten für alle internen und externen Kanäle nutzbar zu machen.

 

Was läuft in vielen Unternehmen falsch?

Viele Betriebe gehen das Thema Datenqualität nicht konsequent genug an und verkennen die Tragweite. Die Daten sind häufig isoliert innerhalb von verschiedenen Abteilungen und nach unterschiedlichen Kriterien abgelegt. Dazu kommen eine heterogene Systemlandschaft und fehlende Verknüpfungen untereinander.

 

In welcher Situation stecken viele Betriebe momentan?

Im kaufmännischen Bereich sind die Unternehmen in ihrer Systemwelt in der Regel relativ weit. ERP-Systeme steuern zentral die elementaren Finanz- und Materialwirtschaftsprozesse und bilden das Kunden- und Lieferantenportfolio ab. Die grosse Lücke tut sich im Bereich der Datenanreicherung auf, wenn es beispielsweise um Produktbeschreibungen, Gebrauchsanleitungen, technische Datenblätter und nicht zuletzt um Fotos und Videos geht.

 

Welche Ansprüche werden an die Daten gestellt?

Spätestens bei der Lancierung eines E-Commerce-Projektes und entsprechend hochgesteckten Webshop-Anforderungen kommt das Thema Datenqualität unweigerlich an die Oberfläche. E-Commerce-Projekte verfolgen hohe Ziele. Produkte sollen auf möglichst breit gefächerte Art und Weise gesucht und gefiltert werden können. Die Kundenhistorie soll lückenlos dokumentiert werden. Die Verfügbarkeiten sollen in Echtzeit dargestellt sein. Alternative Produkte, Zubehör, Ersatzteile sollen mit angezeigt werden. Nicht zu vergessen: Ein facettenreicher Content zu Produkten und Dienstleistungen soll die Kaufentscheidung komfortabel abstützen und den Shop im Google-Ranking nach ganz vorne bringen. – All dies bedingt eine exzellente Datenqualität.

 

Wie kommen Unternehmen aus dem Datenchaos raus?

Was es braucht, ist eine Datenanalyse, am besten durch einen externen Spezialisten. Gezielt untersucht wird dann: Wo liegen die Daten, in welcher Struktur, in welchen Systemen? Und gibt es ein Regelwerk über Namenskonventionen und Kategorisierungen? Auf Basis einer dezidierten Schwachstellenanalyse wird dann ein Lösungskonzept erarbeitet, welches auf die Philosophie des Unternehmens abgestimmt sein muss.
Ein Mittel der Wahl für eine zukunftsgerichtete Lösung ist ein PIM-System. (PIM steht für Product Information Management System.) Mit einem PIM werden die Grunddaten der ERP-Lösung zielgruppen- und marktgerecht strukturiert und mit zusätzlichen Marketinginformationen angereichert. Das PIM ist damit die Datendrehscheibe für die Verteilung in die verschiedenen Medien, z.B. E-Shops, Websites, gedruckte Kataloge usw.

 

Was können Unternehmen noch tun?

Das Thema Datenqualität ist ein Langstreckenlauf. Organisatorisch muss man dem Rechnung tragen. In vielen erfolgreichen Unternehmen etabliert sich das Data Quality Management, kurz DQM, neben den klassischen Säulen Finanz- und Rechnungswesen, Verkauf, Marketing, Vertrieb und Produktion als feste organisatorische Grösse. Damit untermauert man den Stellenwert und sichert die zukünftige Strategie ab.

 

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